Ent-Spannung   (frei nach Eugen Roth)

Ein Mensch eilt, der Erschöpfung nah
vom QRL ins QTH,
und stellt sich freudig darauf ein:
der Abend soll erholsam sein!

Jedoch, zu Haus die XYL
empfängt den Menschen mit Gebell,
schimpft über Brot- und Eierpreis,
verkündet wütend, dass der Reis
verbrannt ist auf dem Küchenherd,
denn dieser Herd ist nichts mehr wert.
Fritz hat den Durchfall, Peter spuckt,
Ruth hat den Fingerhut verschluckt;
der Hund hat Würmer, Opa spinnt,
und Susi heult, sie kriegt ein Kind.

Der Mensch, mit dererlei vertraut,
fährt längst schon nicht mehr aus der Haut.
Er schleppt sich, in den Gliedern schwach,
ein Stockwerk höher, unter's Dach.


Drückt einen Knopf - und es macht klicks;
Dann ruft der Mensch: CQ DX.
Ein andrer Mensch an andrem Ort
hört diesen Ruf und gibt Rapport:
Here John in Frisco - Golden Gate -
ur rst five - seven to eight;
Und es entwickelt sich sodann
ein Fachgespräch von Mann zu Mann.

Es strahlt der Mensch, indem er spricht.
Ein Lächeln steht ihm im Gesicht;
jetzt fällt ihm auch noch Goethe ein:
"Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein!"

Und die Moral: Das Leben führt
den Menschen - ist er lizensiert! -
vom Stress des Alltags himmelwärts
durch ein paar tausend Kilohertz.

Der Verfasser dieses Gedichts ist uns leider nicht bekannt.
Wer es weiß ... bitte Info an dh4nad ((at)) mods-ham.com